Spielmannswesen kommt zum Erliegen

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurden sämtliche Vereine, die auf dem Boden der Arbeiterbewegung standen, verboten und aufgelöst, dieses Schicksal traf natürlich auch den Turnverein 1874 mit seinem Spielmannszug. Die Instrumente wurden eingezogen und in Langen deponiert. Einige Spielleute überwanden die noch bestehenden gesellschaftlichen Schranken und schlossen sich dem nicht vom Verbot betroffenen Spielmannszug der Turngemeinde an, um weiterhin ihrem geliebten Spiel nachgehen zu können. Die weitaus meisten Spieler des TV traten aber dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr bei. Diesem Umstand ist es auch zu verdanken, daß die eingezogenen Trommeln und Flöten von Langen zurückgegeben und dem Feuerwehr - Spielmannszug zugeteilt wurden. Der Ausbruch des 2. Weltkrieges brachte erneut eine Entwicklung mit sich, die man schon einmal durchlebt hatte. Mit dem totalen Zusammenbruch 1945 hörte auch der letzte Rest jeglicher Vereinstätigkeit auf. Zwar wurde schon im gleichen Jahr das völlige Vereinsverbot durch die Militärregierung etwas gelockert, so daß es schon im Herbst möglich war, einen Sportverein, die SGE, zu gründen, das Spielmannswesen war allerdings noch nicht im Katalog der erlaubten Vereinsaktivitäten enthalten.