Langener Zeitung vom 5.2.02

Auf dieses Votum lässt sich bauen SGE-Mitglieder für "Egelsbach-Zentrum"

Egelsbach (hob) . Auf dieses Votum kann die SG Egelsbach im wahrsten Sinne des Wortes bauen: Bei einer außerordentlichen Versammlung im Bürgerhaus sprach sich die große Mehrheit der anwesenden Mitglieder dafür aus, dass der Verein seinen Plan vom "Egelsbach-Zentrum" realisiert. Dieses soll endlich dem eklatanten Mangel an Sportflächen ein Ende bereiten und Sport und Kultur unter einem Dach vereinen. Nicht nur die Bauplanung für das Millionenprojekt, sondern vor allem das Finanzierungskonzept fand die vom Hauptvorstand erhoffte Zustimmung. Auch gegen einen Sonderbeitrag als Anschubfinanzierung hat so gut wie niemand etwas einzuwenden. "Jetzt kann keiner mehr behaupten, dass der Vorstand ohne Auftrag der Vereinsmitglieder handelt", bilanziert SGE- Vorsitzender Edgar Karg. Der Ball sei nunmehr endgültig der Gemeinde zugespielt, meint der SGE-Boss. "Der Gemeindevorstand und die Gemeindevertreter kennen das Konzept und das Votum der Hauptversammlung, viele sind selbst 'SGE-Mitglieder" , betont Karg. "Der Verein hat seinen Bedarf nach- und ein Handlungskonzept vorgewiesen. Jetzt ist die Gemeinde am Zug. Sie muss sagen, was sie will und das Ganze unter einen Hut bringen.' Knapp zwei Stunden lang hatten Edgar Karg, Architekt Bernhard Kurpiela und Schatzmeister Klaus Nagel den 92 anwesen-den Stimmberechtigten Rede und Antwort gestanden. Dabei kamen bauliche Fragen, etwa nach Parkplätzen oder der Tribünenkapazität in der neuen Halle, ebenso zur Sprache wie die finanzielle Last, die der mit 2448 Mitgliedern größte Verein im Kreis Offenbach zu schultern hätte. Die Vorstandsmitglieder verdeutlichten, dass Ausgaben für Miete, Personal, Energiekosten, Sportgeräte, Reinigung und Instandhaltung oder Versicherungen durchaus über Einnahmen aus der Vermietung gewerblicher Flächen (etwa für eine physiotherapeutische Praxis), der geplanten Dreifelder Tennishalle sowie einem Sportstudio inklusive Sauna und zahlreicher Kursangebote zu kompensieren wären. Die Einwände eines Mitglieds, die Kalkulation berücksichtige weder Preissteigerung noch Inflationsausgleich, konnte das Gros der Zuhörer nicht nachvoll-ziehen. Kräftigen Beifall indes bekam ein Vereinsmitglied, das positives Denken anmahnte: "Es geht um die Zukunft des Vereins. Mit entsprechender Eigeninitiative sind die Ziele erreichbar." Entstehen soll die von privaten Investoren finanzierte Mehrzweckanlage auf dem Areal zwischen Rathaus und Schwimmbad. Dafür müssten die Garagen hinter dem Rathaus, der Bolzplatz im hinteren Teil des Bades, ein kleiner Teil der Liegewiese und die Beach-Volleyballanlage weichen. Neben der dringend benötigten neuen Sporthalle (2400 qm) sollen Fitnesscenter (1100 qm), Tennishalle (2000 qm), verschiedene Funktions- und Gewerberäume, Sauna und Kegelanlage, aber auch ein neues Eigenheim inklusive Gaststätte sowie ein neuer Bürgersaal entstehen. Abzuwarten bleibt nun in der Tat, wie man in Rathaus und Parlament über den SGE-Plan denkt. Immerhin käme der Gemeinde in einem auf 20 bis 25 Jahre fixierten Vertrag die Rolle des Generalmieters zu, der die Einrichtung an die SGE und andere Betreiber weiter vermieten und somit ebenfalls seinen Teil des Gesamtrisikos tragen soll.